Filialkirche Kirche St. Antonius Pillmersried

 

Filialkirche Kirche St. Antonius Pillmersried

Das liebenswerte Antoniuskirchlein in Pillmersried wurde 1692 erbaut und ist ein Kleinod der Pfarrei Heinrichskirchen. Diese Nebenkirche ist dem Hl. Antonius von Padua geweiht, dessen Namenstag zum Patrozinium jährlich um den 13. Juni gefeiert und der im Volksmund wegen seines Patronats zum Wiederauffinden verloren gegangener Dinge als „Schlamperer-Done“ bezeichnet wird.

In der Denkmalschutzliste von Rötz wird der Sakralbau folgendermaßen beschrieben: Traufständiger und polygonal schließender Saalbau mit (Krüppel-)Walmdach, Giebeldachreiter mit Zwiebelhaube und Rahmengliederungen, barock, 1692, Umbau 2. Hälfte 18. Jahrhundert; mit Ausstattung.

Die Kirche selbst ist eigentlich eine große Kapelle mit einer angegliederten Sakristei und darüber einem Oratorium. Im Inneren findet sich ein origineller, stattlicher Altar im Stile des Muschelwerk-Rokoko, mit vier Säulen und seitlich vortretender im Schweifwerk aufgelösten Stützen: grünlich marmoriert, die Säulen weiß, erbaut: um oder nach der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Die gefällige Ausgestaltung mit dem Hochaltar, dem Kirchenpatron-Gemälde, dem Maria-Hilf-Bild im Auszug, dem Drehnischen-Tabernakel, dem Zelebrationsaltar, dem Ambo, der im Chorbogen hängenden Rosenkranzmadonna, der Kanzel, dem Taufbecken, sowie dem alten Opferstock für das „Antoniusbrot“ ist kunsthistorisch bedeutsam.

Darstellungen in Bild oder als Figur gibt es neben dem Kreuz Jesu und dem Kreuzweg von 1883 auch von den Hll. Sebastian und Florian im Hauptaltar, Augustinus und Josef auf Prangerstangen sowie von Leonhard, Stephanus, Antonius und Johannes dem Täufer mit Jesus im Kircheninneren. Malermeister Hermann Schindler aus Hiltersried hat einiges davon geschaffen.

Eine Besonderheit stellt „Antonius hinter Gittern“ an der Außenmauer der Kirche oberhalb des früheren Eingangs dar. Besonders die älteren Ortsbewohner von Pillmersried wissen noch heute so manche Anekdote über den heiligen Antonius zu erzählen. So soll er früher von der im Sommer in der kühlen Kirche abgestellten Milch „geschleckt“ haben und wurde deshalb hinter Gitter genommen und an die Kirchenaußenmauer verbannt, was jedoch Ministranten waren und den Mund des Antoni beschmierten. Seit Generationen wird in Pillmersried ebenso überliefert: soweit der Heilige von seiner Nische über dem Eingang aus schaut, ist nie ein arges Unwetter oder ein schlimmer Hagel niedergegangen (Schutzheiliger für gutes Wetter).

Die Kirche verfügt auch über eine barocke Reliquienmonstranz mit einem Knochenstückchen des Hl. Antonius. 2009 wurde eine Orgel aus Willich am Niederrhein gekauft um das lang benutzte Harmonium zu ersetzen.